Herzensangelegenheit: den Regen auffangen

Regenwasser auffangen und nutzen – viele Menschen wissen nicht, warum sie das überhaupt machen sollten. Dabei gibt es sehr gute Gründe, weshalb man Regenwasser auffangen sollte, und viele Möglichkeiten, es auch anschliessend zu nutzen. In einem wasserreichen Land wie Deutschland, Schweiz oder Österreich erscheint es undenkbar, aber es ist tatsächlich so, dass selbst hier Grundwasser knapp wird und es über weite Strecken transportiert werden muss. Von wasserärmeren Regionen kennt man das Problem schon längst. Tatsache ist, dass wir unseren Wasserverbrauch fast ausschliesslich mit Trinkwasser aus der Leitung decken, dabei ist Trinkwasserqualität für viele Zwecke gar nicht erforderlich.

Ressourcen schätzen
Wir Menschen müssen lernen, mit den bereits knappen Ressourcen der Erde bewusster umzugehen. Dazu gehört auch Süsswasser, was durchaus als das neue Gold bezeichnet werden kann. Es bedeutet Leben oder Sterben. Viele sehen Wasser als selbstverständlich an, aber in Wirklichkeit ist die Herstellung von Trinkwasser inzwischen je nach Region aufwändig und kostenintensiv geworden. Die Möglichkeit zu haben, eigenes Regenwasser zu nutzen, ist eine Form von Freiheit, die aktuell noch nicht als solche wahrgenommen wird. Es muss zudem mehr in den Köpfen verankert werden, dass wir ohne Wasser nicht überleben können. Wir brauchen es selbstverständlich in erster Linie als Trinkwasser, aber auch für viele andere Zwecke im privaten und gewerblichen Bereich. Vor allem bei der Produktion – unabhängig vom Bereich und den entstehenden Produkten – wird stets Wasser benötigt.

Grossanlage für Regenwassernutzung bei einem Werkhof im Kanton Bern/CH.

Grossanlage für Regenwassernutzung bei einem Werkhof im Kanton Bern/CH.

Die Welt schützen
Es wird nach uns hoffentlich noch viele weitere Generationen geben, die auf der Welt leben werden. Und auch diese benötigen weiterhin Wasser. Wenn wir nicht endlich beginnen, mit den Mitteln, die uns jetzt zur Verfügung stehen, Ressourcen besser und nachhaltiger zu nutzen, hinterlassen wir keine lebenswerte Welt. Wir sollten aber bestrebt sein, die Welt nicht schlechter zu verlassen, als wir sie vorgefunden haben. Jeder kann und sollte etwas Gutes tun und die nachfolgenden Generationen denken.

Technische Möglichkeiten nutzen
Es gibt bereits heute zahlreiche technische Möglichkeiten, um 50% des aktuell genutzten Trinkwassers einzusparen, indem man durch Regenwasser ersetzt. Es gibt viele moderne Regenwassernutzungssysteme für Privatpersonen, Bauherren, Architekten und den gewerblichen oder öffentlichen Bereich, die ganz einfach in jede Haustechnik integriert werden können. Damit könnte man zu 95% Unabhängigkeit von der Ressource Wasser erlangen. Weshalb sollten diese Möglichkeiten ungenutzt bleiben?

Der Häuslebauer kann somit ebenso Regenwasser sammeln und nutzen wie grosse Unternehmen oder die öffentliche Hand. Man stelle sich vor, das Regenwasser, das auf Gewerbehallen fällt, würde gesammelt: Bei diesen riesigen Dachflächen könnten viele Unternehmen in der Produktion tausende Liter kostbares Trinkwasser einsparen. Man könnte auch öffentliche Gebäude so bauen oder umbauen, dass die Toilettenanlagen ausschliesslich mit Regenwasser versorgt werden. Vor allem bei Gebäuden, in denen sich viele Menschen aufhalten, wie zum Beispiel Schulen, kann der Trinkwasserverbrauch dadurch drastisch gesenkt werden. Gerade die öffentliche Hand sollte hier als Vorbild fungieren und mit gutem Beispiel vorangehen. In der Schweiz gibt es in einigen Regionen bereits die Verpfl ichtung, bei Neubauten eine Regenwassernutzung mit einzuplanen.

Kosten sparen
Regenwasser wird uns bekanntermassen bei Regen kostenlos zur Verfügung gestellt. Es ist weiches, kalkfreies Wasser und bringt viele Vorteile mit sich: Pflanzen gedeihen damit besser, Gerätschaften und Maschinen bekommen keine Kalkablagerungen, beim Waschen wird weniger Waschmittel benötigt und da der Heizstab nicht verkalken kann, lebt die Waschmaschine länger. Klar, um es zu nutzen, muss das Regenwasser zuvor gefiltert und von Verunreinigungen befreit werden, aber diese Investition amortisiert sich bereits nach wenigen Jahren. Wer Regenwasser nutzt, braucht weniger Trinkwasser und spart so Trink- und Abwassergebühren. Wer dann noch auf ein Gründach setzt, spart zusätzliche Abwassergebühren, da Gründächer in der Regel nicht als versiegelte Flächen gewertet werden.

Platz für über 36 500 l in zwei Zisternen.

Platz für über 36 500 l in zwei Zisternen.

Wie funktioniert also das Auffangen des Regenwassers?
Regenwasser kann aufgefangen und in Regentonnen, Zisternen oder Regenwassertanks bis zur Nutzung aufbewahrt werden. Sinnvoll ist es, das Wasser direkt zu filtern und erst dann in den Auffangbehälter zu leiten. Je feiner gefiltert wird, desto geringer ist die Gefahr der Verschlammung. Je nach räumlichen Möglichkeiten kann man weniger (Regentonne) oder mehr (Zisterne, Regenwassertank) Wasser speichern und nutzen. Grosse Behälter werden üblicherweise unterirdisch verbaut, da lohnt es sich also, frühzeitig an den Einbau zu denken. Das gefilterte Wasser kann übrigens noch nicht als Trinkwasser verwendet werden, es eignet sich vorerst nur zum Waschen oder für die Gartenbewässerung. Aber mit einer entsprechenden zusätzlichen Anlage kann aus dem vorgefilterten Wasser auch Trinkwasser hergestellt werden.

Fazit
Jeder kann Regenwasser auffangen und nutzen. Es gibt heute bereits zahlreiche Möglichkeiten mit Regenwasser unsere Trinkwasserreserven zu entlasten. Wenn wir diese nicht nutzen, wird die Ressource Süsswasser in den nächsten Jahren extrem knapp werden. Leider ist Regenwassernutzung heute immer noch die Ausnahme, aber das muss sich dringend ändern. Für uns und für nachfolgende Generationen.

Über den Experten Ernst Deiss
Ernst Deiss ist Experte in Sachen Regenwassernutzung. Im Laufe seiner 35-jährigen Tätigkeit im Baugewerbe, davon 25 als Inhaber und Leiter einer Tiefbau- und Gartenbaufirma, beschäftigte er sich intensiv mit den Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Heute hat er sich ganz der Regenwassernutzung verschrieben: Mit seiner Beratungs- und Handelsfirma Regenfänger.ch zeigt er Wege auf, wie Regenwasser nachhaltig genutzt werden kann und welche Vorteile dies bringt. Ausserdem vertreibt er über die schweizerische Aquatum AG die selbstreinigenden, patentierten Aquatum 300 Swiss und Aquatum 400 Swiss Wasserfilter, die selbst feinste Partikel aus dem Regenwasser filtern und zu 100% in der Schweiz produziert werden. Ernst Deiss möchte dazu motivieren, mit der Ressource Wasser sorgsamer und bewusster umzugehen und die immer knapper werdenden Trinkwasservorräte zu schonen. Wenn es nach ihm ginge, wären alle Menschen und Betriebe in unseren Breiten schon längst Regenfänger und würden so dafür sorgen, dass noch viele Generationen von unseren Süsswasserreserven profitieren können. Er geht davon aus, dass Süsswasser schon in wenigen Jahren zum umkämpften, knappen Gut werden wird, wenn wir genauso weiterleben wie bisher. Es ist deshalb höchste Zeit endlich umzudenken und unseren Trinkwasserverbrauch zu reduzieren, indem wir das Trinkwasser zumindest teilweise durch Regenwasser ersetzen.

  • «Jeder Mensch hat die Pflicht, zum Wohl der Allgemeinheit Wasser sparsam und mit Sorgfalt zu verwenden.» (Europäische Wassercharta)
  • Regenwasser und Trinkwasser dürfen im Leitungsnetz nicht vermischt werden, es muss also voneinander getrennte Leitungsnetze geben.
  • Eine Baugenehmigung ist häufig nicht erforderlich, eine Regenwassernutzungsanlage muss allerdings beim Wasserversorger und / oder bei der Bauverwaltung gemeldet werden.
  • Es gibt auch Förderungen, die man beantragen kann, wenn man Regenwasser nutzen möchte.


Regenfänger
Sägeweg 7
CH-5074 Eiken
Tel +41 79 320 00 89
info@regenfaenger.ch
www.regenfaenger.ch

Nachhaltige Biomasse-Lösung mit Holzpellet-Wärme für Gärtnerei

«Es ist ein wunderbares Gefühl, mit erneuerbaren Rohstoffen zu heizen.» Viktor Gschwend, Inhaber von Blumen Gschwend
In Neukirch-Egnach am Bodensee liegt der Hauptsitz von Blumen Gschwend. Seit letzten Herbst sorgt ein Holzpellets-Heizkessel von Hoval für Wärme. Dazu Viktor Gschwend: «Es ist ein wunderbares Gefühl, mit erneuerbaren Rohstoffen zu heizen.»
Bei einem Gang durch die Gärtnerei von Viktor Gschwend wähnt man sich im Garten Eden. Auf insgesamt 4000 Quadratmeter betreibt er Blumenanzucht und verkauft Topfpflanzen jeder Couleur. Immer aufs Neue entdeckt man lauschige Ecken mit Sitzgelegenheiten und unzählig schönen Details. Viktor Gschwend liebt was er tut, das sieht man.

«Niemand ausser Hoval konnte in so kurzer Zeit liefern.» Peter Stäheli, Eugster Haustechnik AG

«Niemand ausser Hoval konnte in so kurzer Zeit liefern.» Peter Stäheli, Eugster Haustechnik AG

Auf dem Anwesen stehen neben den unzähligen Pflanzen auch das Wohnhaus von Viktor Gschwend mit etwa 200 m², das Verkaufsgebäude mit 110 m² sowie Gewächshäuser mit insgesamt 650 m² Fläche, in denen von Oktober bis April die Pflanzen Wärme zum Überwintern benötigen. 35 Jahre lang wurden diese Gebäude von einer Hoval-Ölheizung mit einem 18 000 Liter Stahltank beheizt. «Sie tat ihren Dienst bis zuletzt», sagt Viktor Gschwend. Und doch erfolgte der Wechsel auf eine moderne Pellets-Heizung aus Überzeugung. Dazu sagt Peter Stäheli von Eugster Haustechnik AG, der die neue Heizung geplant und installiert hat:

«Wir haben auch Gas als Alternative geprüft. Aber alle Fakten haben für Holzpellets gesprochen.»

Und Fabian Burkhalter, Produktmanager bei Hoval, ergänzt:

«Vieles spricht für Holzpellets. Sie sind nachhaltig und preisstabiler als fossile Brennstoffe. Nicht zuletzt deshalb verzeichnete der Pellets-Markt im letzten Jahr 46 Prozent Zuwachs. Und die hohen Verkaufszahlen halten an.»

Wärme aus Biomasse wird hier verwendet, um neue Pflanzen beim Wachstum zu unterstützen.

Wärme aus Biomasse wird hier verwendet, um neue Pflanzen beim Wachstum zu unterstützen.

Der Treuhänder traute seinen Augen nicht
Die neue Anlage von Hoval wurde im Oktober 2021 nach nur drei Wochen Installationszeit in Betrieb genommen. Ein Holzpellet-Heizkessel BioLyt sowie zwei EnerVal Pufferspeicher mit je 1000 Liter Fassungsvermögen. Der Nebenraum, wo einst der Öltank war, dient heute als Lagerraum für die Holzpellets. Hier leistet ein E3 ’Maulwurf’ gute Dienste – eine Führungslösung, welche die gleichmässige Verteilung und Absaugung der Pellets im verhältnismässig kleinen Raum ermöglicht.

Und welche Erfahrungen hat Viktor Gschwend nach dem ersten Winter gemacht?

«Bis anhin habe ich jedes Jahr etwa 20 000 Liter Heizöl verbraucht. Das ging ins Geld. Heute spare ich deutlich.»

Auf die Frage ob sich das beziffern lässt, lacht er.

«Ja, mein Treuhänder hat mich angerufen und gefragt, ob die Energiekosten, die ich ihm geschickt habe, wirklich stimmen. Verglichen mit den momentanen Heizölpreisen lagen sie um 10 000 Franken tiefer.»

«Mein Treuhänder hat mich angerufen und gefragt, ob die Energiekosten wirklich stimmen. Verglichen mit den momentanen Heizölpreisen lagen sie um 10 000 Franken tiefer.» Viktor Gschwend (rechts im Bild), Inhaber von Blumen Gschwend

«Mein Treuhänder hat mich angerufen und gefragt, ob die Energiekosten wirklich stimmen. Verglichen mit den momentanen Heizölpreisen lagen sie um 10 000 Franken tiefer.» Viktor Gschwend (rechts im Bild), Inhaber von Blumen Gschwend

Hoval lieferte trotz landesweiter Engpässe
Dass Holzpellets-Anlagen nicht zuletzt wegen stabiler und niedriger Heizkosten im Trend liegen, musste auch Peter Stäheli von der Eugster Haustechnik AG, feststellen.

«Wir brauchten den Heizkessel für Viktor Gschwend noch vor dem Winter. Doch niemand ausser Hoval konnte in so kurzer Zeit liefern. Hoval hat sich damit einmal mehr als zuverlässiger Partner sowohl bei den Produkten wie auch beim Service erwiesen.»

Dann lief also alles wie geplant? Peter Stäheli und Fabian Burkhalter als Ausführende des Projektes schmunzeln. «Naja», meint Peter Stäheli,

«die Grösse des Heizraumes war eine echte Herausforderung für die Installation. Auch deswegen, weil im selben Raum zusätzlich noch ein neuer Wärmepumpenboiler für die Aufbereitung von Trinkwasser installiert werden musste. Aber für diesen ist der Standort ideal. Dank der hohen Temperaturen im Raum erreicht der Wärmepumpen-Boiler einen sehr hohen Wirkungsgrad.»


Hoval AG
General Wille-Strasse 201
8706 Feldmeilen
Tel +41 2044 20925 20
info.ch@hoval.com
www.hoval.ch

Nachwachsender Dämmstoff als CO2-Senke

Das Kreis-Haus in Feldbach/ZH, ein Forschungsprojekt der ZHAW, ist mit Hanf gedämmt. (Bild: Devi Bühler)
Das Kreis-Haus in Feldbach/ZH, ein Forschungsprojekt der ZHAW, ist mit Hanf gedämmt. (Bild: Devi Bühler)

Früher für Seile oder Kleider eingesetzt, wird Hanf heute als Baumaterial neu entdeckt. Der erneuerbare Rohstoff bietet hervorragende Dämmeigenschaften und während seines Wachstums bindet er mehr CO2 als andere landwirtschaftliche Kulturpflanzen.

Hanf wird schon seit Jahrhunderten, wenn nicht Jahrtausenden genutzt. Die Hanfsamen dienen als Nahrungsmittel und die Fasern wurden wegen ihrer hohen Reissfestigkeit geschätzt. Bereits auf den Schiffen von Christoph Columbus waren die Taue, die Kleidung und die Schiffskarten aus Hanf. Nachdem die Pflanze als Rauschmittel in den letzten Jahrzehnten in Verruf geraten ist, werden ihre Eigenschaften heute für verschiedenste Anwendungen wieder neu entdeckt.

Nachhaltiger Anbau
Hanf ist eine anspruchslose Kulturpflanze, die schon seit langem in unseren Breitengraden angebaut wird. Fungizide oder Pestizide sind nicht nötig, da die Pflanze eine hohe Unkrautunterdrückung hat und wegen dem grossen Wurzelsystem den Boden lockert. Zudem sind Hanffelder eine sehr gute Bienen- und Insektenweide während der Blütezeit. In 100 Tagen wächst die Hanfpflanze bis zu 3–4 m hoch. 1 ha Hanf bindet während des Wachstums 14,5 t CO2 – mehr als jede andere landwirtschaftliche Kulturpflanze in unseren Breitengraden. Aus der Ernte lassen sich rund 90 m3 Dämmstoff herstellen. Im Vergleich dazu lässt sich aus einem Hektar, bei einem durchschnittlichen Wald, 30–70 m3 Holzfaserdämmung gewinnen.

Der Einbau von Dämmmatten aus Hanf in einem Dach. (Bild: Thermo-Natur / stroba-naturbaustoffe ag)

Der Einbau von Dämmmatten aus Hanf in einem Dach. (Bild: Thermo-Natur / stroba-naturbaustoffe ag)

Matten, Steine oder Beton
Für den Baustoff werden die Hanf-Stängel der Pflanze gewonnen. Aus dessen Fasern werden Dämmstoffe, diverse Formteile oder als Vliese produziert. Die Hälfte des Stängels besteht aus Holz, das als Hanfschäbe zur Herstellung von Hanfstein und Hanfbeton genutzt wird. Dämmplatten werden aus Hanffasern mit der Zugabe von Stützfasern (Bindemittel für die Stabilität) in einem Thermo-Bonding-Verfahren produziert, die in grossen Öfen gebacken und im Anschluss zugeschnitten werden. Werden die Stützfasern aus pflanzlichen Rohstoffen, z. B. Maisstärke, hergestellt ist der Dämmstoff zu 100 % biogen. Diese weiche Hanfdämmung wird vorwiegend im Bereich Dach-, Wand-, Decken- oder Bodendämmung eingesetzt und sorgt für ein gesundes, angenehmes Raumklima. Der Einsatzbereich ist gleich wie bei herkömmlichen Dämmstoffen. Um vergleichbare U-Werte wie mineralische Dämmstoffe zu erreichen, muss eine Hanfdämmung rund 3–5 % dicker sein. Sie kann jedoch bis zu 30 % Feuchtigkeit aufnehmen, ohne dass der Lambda-Wert sinkt. Bei anderen mineralischen oder petrochemischen Dämmstoffen gibt es eine deutliche Verschlechterung ab einer Feuchtigkeit von 5 %.

Zur Produktion von Hanfsteinen werden die Hanfschäben mit Mineralien und Naturkalken in der Ziegelmaschine zu einer Ziegelform gepresst und luftgetrocknet. Nach einem Monat Trocknungszeit können sie verbaut können. Hanf-Steine kommen vor allem im Bereich von Mauerwerks-Konstruktionen in Kombination mit einem Holztragewerk und zur Ausfachung des Ständerbaus zum Einsatz. Bei Sanierungen lassen sich bestehende Mauerwerke mit Hanfsteinen verkleiden, um den Energiewert zu verbessern. Der Wärmedämmwert von Hanfziegeln ist doppelt so hoch wie derjenige von Backsteinen. Oft werden Hanfsteine auch in Kombination mit der weichen Hanfdämmung eingesetzt. Beim Hanfbeton schliesslich werden die Hanfschäben und der Kalk vor Ort gemischt. Der Hanfbeton wird in mehreren Schichten in die Gleitschalung eingebracht und verdichtet. Nach der Trocknung werden die Wände mit Kalk oder Lehm verputzt. Im Innenbereich kann auch eine unverputzte oder nicht eingefärbte Wand bzw. Decke zu einem besonderen Hingucker werden.

Einbau von Hanfsteinen als Aussenwanddämmung. (Bild: hanfhandwerk.ch)

Einbau von Hanfsteinen als Aussenwanddämmung. (Bild: hanfhandwerk.ch)

Gutes Klima
Hanf ist ein hochwertiger Naturdämmstoff mit sehr guten Eigenschaften. Er gilt als feuchteregulierend, bietet einen guten Hitze- sowie Schallschutz, ist schimmelpilzresistent und auch baubiologisch empfehlenswert. Hanf-Baustoffe sind CO2-Senken: Das CO2, das der Hanf während seines Wachstums aufgenommen hat, wird im Baustoff gebunden und nicht mehr freigesetzt. Hanf wird seit 1996 in Neu- und Umbauten von Ein- und Mehrfamilienhäusern oder Bürogebäuden als Wärmedämmung verbaut. Jüngstes Beispiel ist das Kreishaus in Feldbach/ZH. Das Forschungsprojekt der ZHAW soll aufzeigen, wie eine funktionierende Kreislaufwirtschaft auf kleinstem Raum in Gebäuden umgesetzt werden kann. Dabei kamen Naturbaustoffe sowie langlebige, recycelte und wiederverwendete Materialien zum Einsatz. Dach und Wand sind mit Hanfplatten mit einer Stärke von 160 mm gedämmt. Auch für den Schallschutz ist Hanf beliebt. In den Schulhäusern Bethlehemacker in Bern und Röhrliberg in Cham wurde eine 30 mm starke Hanfdämmung als Schallabsorber in den Decken eingebaut.

Dieter Baltensperger, stroba naturbaustoffe ag


stroba naturbaustoffe ag
Winterthurerstrasse 21
8310 Kemptthal
Tel +41 52 635 30 30
stroba@stroba.ch
www.stroba-naturbaustoffe.ch

Die wahren Verbündeten für die Zukunft

«Das Gehirn der Kinder mit wichtigen Informationen füttern»; Schülerin in Marcala. | (Fotos: Santiago Engelhardt / Fairtrade Max Havelaar)
Eine Gruppe von Kleinbauernfamilien in Honduras geht neue Wege und setzt dabei konsequent auf Nachhaltigkeit. Ein Beispiel, wie Fairtrade Max Havelaar Perspektiven schafft.

Schluss mit Abschreiben von der Wandtafel, wie es die staatlichen Schulen den Kindern beibringen. In Marcala, im Hinterland von Honduras, werden die Kinder nach Methoden der Waldorfschule und Montessori ganzheitlich gefördert. Im Vordergrund steht das eigenständige Denken der Kinder.

Einen wichtigen Beitrag zu dieser Schule hat auch Fairtrade Max Havelaar geleistet. Denn in Marcala sind über 1600 Kaffeebauern in der Organisation Comsa zusammengeschlossen und setzen auf biologischen Anbau und gerechten Handel. Auf ihren kleinen Parzellen kultivieren und pflegen sie Arabica-Kaffee für den Export – auch in die Schweiz. Zudem pflanzen sie Gemüse und Früchte an, züchten Vieh und Geflügel für den Eigengebrauch. Für den Kaffee erhalten die Bauern dank Fairtrade einen Mindestpreis, der ihnen finanzielle Sicherheit gibt in einem Markt, der sich durch grosse Preisschwankungen auszeichnet. Zusätzlich zum Verkaufspreis erhält die Kooperative eine Fairtrade-Prämie für Gemeinschaftsprojekte. Und hier kommt die Schule ins Spiel!

Die Comsa-Mitglieder entschieden gemeinsam, einen Teil der Fairtrade-Prämie für den Bau einer eigenen integralen Schule zu verwenden. Hier werden die Kinder nebst den üblichen Fächern auch in ethischen Werten und ganzheitlichem Denken unterrichtet. Vermittelt werden ihnen zudem die Grundsätze nachhaltiger Landwirtschaft und gesunder Ernährung – Wissen, das Comsa auch in den öffentlichen Schulen weitergibt.

Damit erhalten die Kinder das nötige Rüstzeug für ihr späteres Leben als Kaffeebauer und Mitglied der Gemeinschaft, wie Rodolfo Peñalba, Leiter der Comsa, erklärt:

«Die Entwicklung der Pflanzen beginnt für uns Bauern beim Umgang mit dem Saatgut und bei der Aufzucht der Jungpflanzen. In diesem Sinn setzt die Entwicklung des Menschen für die Mitglieder von Comsa bereits bei den Kindern an. Diese sind die wahren Verbündeten für die Zukunft. Deshalb müssen wir ihr Gehirn mit wichtigen Informationen füttern, mit gesunden Praktiken, Sport, Musik, Wissenschaft, Kunst, Landwirtschaft, Liebe, Respekt, Selbstachtung.»

Dank Fairtrade mehr finanzielle Sicherheit: Joselinda Manueles der Comsa begutachtet eine Kaffeekirsche.

Dank Fairtrade mehr finanzielle Sicherheit: Joselinda Manueles der Comsa begutachtet eine Kaffeekirsche.

Wirkung der Prämie
Zudem hat Comsa mit der Prämie seit 2012 Stipendien von über 600 Kindern finanziert und unterstützt Eltern, damit sie die Entwicklung ihrer Kinder besser fördern können. Aber auch in die Steigerung der Produktivität und Qualität sowie in die Weiterbildung der Mitglieder wird investiert. Comsa bereitet ihre Mitglieder in Workshops auf die Folgen des Klimawandels vor. Dabei wird der Fokus auf Schaffung gesunder Böden und somit optimalen Wachstumsbedingungen gelegt. Wichtig sind aber auch Versuchsanlagen und Innovation, so z. B. die Herstellung von eigenen Pflanzenschutzmitteln mit effektiven Mikroorganismen.

Sogar die renommierte Universität El Zamorano hat ihre Landwirtschaftsstudenten nach Marcala geschickt, damit diese mehr über Biolandbau lernen können. Der Einsatz von Comsa für Nachhaltigkeit und fairen Handel macht offenbar Schule.

Und das können Sie tun!
In der Schweiz gibt es über 200 Varianten von Fairtrade-Kaffee. Von verschiedenen Café-Crème- und Espresso-Mischungen (Bohnen, gemahlen, mit und ohne Koffein) bis hin zu Instantkaffee und Kapseln für verschiedene Systeme, bieten Röster ein breites Fairtrade-Sortiment an.

Werden auch Sie Verbündete der Fairtrade-Kaffeebauern wie in Honduras und ermöglichen Sie ihnen ein besseres Leben. Entscheiden Sie sich bei Ihrem Einkauf für Produkte mit dem Label von Fairtrade Max Havelaar.

Erfahren Sie mehr über Comsa: YouTube-Film: Rodolfo Peñalba – The benefits of Fairtrade

Fairtrade Max Havelaar
Wer Produkte mit dem Label von Fairtrade Max Havelaar kauft, ermöglicht Kleinbauernfamilien und Angestellten in Entwicklungsländern ein besseres Einkommen und gute Arbeitsbedingungen. Diese erhalten einen stabilen Preis und zusätzlich eine Fairtrade-Prämie sowie Beratung vor Ort. Einen Teil des Verkaufserlöses investieren sie in Projekte, die der ganzen Gemeinschaft zu Gute kommen – wie in den Bau von Brunnen, Schulen und Gesundheitszentren. Gegründet wurde Fairtrade Max Havelaar 1992 von den Hilfswerken Brot für alle, Caritas, Fastenopfer, Heks, Helvetas und Swissaid. Von Bananen aus Peru über Kaffee aus Äthiopien bis hin zu Reis aus Indien – heute gibt es in der Schweiz 2800 Produkte mit dem Label von Fairtrade Max Havelaar zu kaufen. Für alle diese Produkte gelten die strengen Fairtrade-Standards bezüglich Anbau, Arbeiterrechten, Verarbeitung und Handel.


Max Havelaar-Stiftung (Schweiz)
Limmatstrasse 107
8005 Zürich
Tel +41 44 278 99 00
info@maxhavelaar.ch
www.maxhavelaar.ch

Maia – das neue Pflanzgefäss der Eternit (Schweiz) AG

Eternit lanciert das neue Pflanzgefäss mit der schönen Welle «Maia»
Eternit lanciert mit Maia erstmals ein Pflanzgefäss mit horizontal gewellter Oberfläche. Gleichzeitig wird die neue Farblinie «Natural» eingeführt. Mit dem neuen Pflanzgefäss Maia setzt Eternit seine Designtradition fort und nimmt gleichzeitig den Trend «Welle» auf. Gestalter Michel Charlot* setzt dabei auf eine horizontal gewellte Oberfläche. Damit hat er ein Novum bei den Pflanzgefässen von Eternit geschaffen. Mit der Lancierung von Maia stellt Eternit (Schweiz) AG die Farblinie «Natural» vor. Drei neue, sanfte, nicht deckende Farben wie Jade, Slate und Granit bringen die gewellte Faserzement-Struktur besonders schön zur Geltung. Sie sind ein dezentes Statement, das zusammen mit den Pflanzen ein schönes optisches Spiel ergibt. Jedes Gefäss wird in der Manufaktur von Eternit (Schweiz) AG von Hand gefertigt und besteht aus dem Original-Faserzement von Eternit, der aus Schweizer Rohstoffen hergestellt wird. Wie alle Gartenprodukte ist Maia winterhart, nachhaltig und langlebig. Maia eignet sich für Stauden, flach- und tiefwurzlige Pflanzen, Hängepflanzen, Sträucher und kleine Bäume.

*Der Westschweizer Industriedesigner Michel Charlot hat aus Eternit-Faserzement bereits die Hängelampe «Mold» und die Linie «Porto» (Hocker und Beistelltisch) gestaltet.

Maia ist ab Ende Februar 2021 im Fachhandel erhältlich. Eine Liste der Händler finden Sie auf www.garden-styling.ch.

Grösse:
Durchmesser 590 mm
Höhe 500 mm

Preis:
Grau Fr. 287.–
Anthrazit Fr. 346.–
Expression & die neuen Natural Farben
CHF 363.00 / CC CHF 379.00


Eternit (Schweiz) AG
Eternitstrasse 3
8867 Niederurnen
Tel 041 55 617 1111
info@eternit.ch
www.eternit.ch